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Breathwork und Teenager

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ch bin ein großer Fan der verbundenen Atmung. Dabei handelt es sich um eine Atemtechnik, bei der man die folgenden 4 Prinzipien berücksichtigt:

  • Die Aus- und Einatmung erfolgt über den geöffneten Mund

  • Volle Atemzüge: Man nimmt tiefe Atemzüge, atmet also in den Bauch und das Herz und lässt den Atem bis in die Fußspitzen und Fingerspitzen fließen.

  • Dabei ist die Einatmung aktiv und die Ausatmung passiv. Man saugt die Luft förmlich ein und lässt sie bei der Ausatmung einfach los

  • Keine Pausen. Zwischen Ein- und Ausatmung gibt es keine Pausen und so entstehen vollkommene Atemkreisläufe.


Ich bin davon überzeugt, dass diese Form der Atmung regelmäßig angewandt zu signifikanten Einsichten in das eigene Selbst führen, zu innerem Frieden und Heilung.


Die verbundene Atmung hat viele physische Vorteile. So verbessert sie beispielsweise die Variabilität der Herzfrequenz, kräftigt das Immunsystem und unterstützt durch die Anreicherung des Körpers und des Bluts mit Sauerstoff auch die Organfunktionen.


Auf mentaler Ebene erhalten wir durch diese Atemtechnik Zugang zu unserem Unterbewusstsein und Verbinden Körper, Verstand und Seele miteinander. Dies kann emotionale Blockaden lösen und unser körpereigenes Selbstheilungspotential öffnen. Zudem kann es uns Momente der Klarheit schaffen und zu Kreativitätsschüben führen.


Es ist also eine wunderbare Methode um mehr mit sich selbst in Kontakt zu treten und sich besser zu verstehen.


Nachdem du jetzt diese Vorteile kennst, verstehst du sicher, dass ich ein großer Fan dieser Technik bin. Auch meine Kinder wissen das und nehmen die positiven Veränderungen in mir wahr.


Vor Kurzem haben meine Töchter (beide bald 13 Jahre alt) mich um eine Session gebeten. Wir haben den Tag gemeinsam ausgesucht und uns entsprechend vorbereitet. Ich habe dafür gesorgt, dass beide ausreichend Schlaf hatten und die Zeit nach der Session voller Ruhe verbracht werden kann. Da die geistige Erfahrung und körperliche Empfinden durchaus Energie benötigt, ist es wichtig, für ausreichend Entspannung nach einer Session zu sorgen.


Ich habe mir viel Zeit gelassen, ihnen alles nochmals zu erklären. Die Vorteile, was sie machen können, wenn Gefühle oder Empfindungen zu überwältigend werden und wie die Session im Allgemeinen ablaufen wird.


Wir haben uns einen dunklen und warmen Raum im Haus ausgesucht, Duftkerzen aufgestellt und es uns allen bequem gemacht.


Vor der eigentlichen Atemsession mache ich gerne einen kleinen Check-In zum Nachspüren und Ankommen im Körper und dem Moment gefolgt von einer Traumreise zu einem entsprechenden Thema. Die Mädchen entspannten sich sichtlich während der Traumreise zu einem Fluß mit Kraft spendendem Wasser aus Licht, was auch mich wiederum entspannte. Nicht nur als Atmende, sondern auch als Facilitator, weiß man nie was aus dem Unterbewusstsein an die Oberfläche kommen mag und gerade bei Personen, die einem nah stehen, ist man doch etwas aufgeregter.


Die verbundene Atmung selbst war schön. Beide Mädchen haben konsequent geatmet und alle Emotionen die aufkamen, offen gezeigt. Es wurde gelacht und auch geweint. Nach dem Ende der Session und allen Grounding-Aktivitäten lagen wir uns in den Armen und es sprudelte nur so aus Beiden heraus.


Die Gefühle und Empfindungen die beide hatten, waren unglaublich schön. Das Gefühl zu Schweben, der Verlust jeglichen Zeitgefühls und damit das Empfinden grenzenloser Freiheit.


Was mich allerdings bis heute in Staunen versetzt ist Folgendes:

Eine meiner Töchter hatte vor 3 Jahren eine Operation an ihrem Bein. Dabei wurde ein Knochen durchtrennt und manuell über einen Fixateur externa gestreckt. Sie gang fast ein Jahr an Krücken. Das Bein ist gut verheilt. Sie spielt mit Freude Fußball und hat keine Schmerzen.

Die Atemsession allerdings hat die Operation vor 3 Jahren wieder hochgebracht: das Gefühl aus der Narkose aufzuwachen; die Unfähigkeit zu Gehen; Hilflosigkeit und Schmerzen. Und tatsächlich begann die Stelle, an dem der Knochen verlängert wurde zu schmerzen. Sie weinte, weil sie all diese Gefühle von nach der Operation nochmal empfand. Allerdings durchlebte sie sie dieses Mal in einem anderen Bewusstseinszustand (nämlich nicht benebelt, sondern klar bei Verstand) und konnte sie so verarbeiten und endlich loslassen.


Ich denke, nicht nur Erwachsene bedürfen Meditation, Atemtechniken und innerer Heilung – sondern auch Jugendliche. In dieser schnelllebigen Zeit voller Technik, Anonymität und Unverbundenheit, ist ein sicherer Hafen in uns selbst wichtiger denn je.


 
 
 

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