Breathwork & Nervensystem: Wie dein Atem dein Stresslevel steuert
- Jennifer Metallidis
- 17. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Dein Atem ist viel mehr als nur ein Mittel zum Überleben – er ist ein direkter Kommunikationskanal zu deinem Nervensystem. Wenn du lernst, ihn bewusst einzusetzen, kannst du gezielt Stress abbauen, deinen Körper beruhigen und dich wieder mit dir selbst verbinden. In diesem Beitrag erfährst du, wie das funktioniert – und warum dein Nervensystem dabei eine zentrale Rolle spielt.
Was ist eigentlich Stress – und warum haben so viele damit zu kämpfen?
Stress ist eine ganz natürliche Reaktion deines Körpers auf eine Herausforderung oder Bedrohung. Ursprünglich war das eine lebensrettende Fähigkeit: Wenn ein gefährliches Tier vor dir stand, musste dein Körper sofort handeln können – kämpfen oder fliehen. Diese Reaktion läuft auch heute noch ab, nur dass die „Gefahren“ oft ganz anders aussehen:
Termindruck
Überforderung im Alltag
Konflikte oder emotionale Belastungen
ständige Erreichbarkeit
innere Ansprüche und Selbstkritik
All diese Reize führen dazu, dass dein Körper Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausschüttet. Kurzfristig ist das okay. Doch wenn Stress chronisch wird, also über Tage oder Wochen anhält, entsteht ein Ungleichgewicht im Nervensystem – mit spürbaren Folgen:
Typische Auswirkungen von chronischem Stress:
Schlafstörungen
Verspannungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme
Stimmungsschwankungen oder Reizbarkeit
Konzentrationsprobleme
Gefühl von Getrieben-Sein, innerer Leere oder Überforderung
Genau hier kann bewusste Atemarbeit eine einfache, aber kraftvolle Unterstützung sein.
Sympathikus und Parasympathikus: Dein inneres Gleichgewicht
Dein autonomes Nervensystem arbeitet im Hintergrund, ohne dass du es bewusst steuerst. Es regelt lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Verdauung, Atmung und Hormonhaushalt. Zwei Hauptakteure bestimmen dabei dein inneres Gleichgewicht:
Sympathikus – der Aktivierungsmodus
Der Sympathikus wird aktiv, wenn dein Körper eine Herausforderung oder Stress wahrnimmt. Er sorgt dafür, dass du schnell reagieren kannst:
Dein Herz schlägt schneller
Deine Atmung wird flach
Deine Muskeln spannen sich an
Deine Verdauung wird gedrosselt
Dieser Zustand – Fight or Flight – ist sinnvoll, wenn er vorübergehend auftritt. Viele Menschen befinden sich jedoch dauerhaft in diesem Stresszustand, oft ohne es zu merken.
Parasympathikus – der Regenerationsmodus
Der Parasympathikus ist dein innerer Ruhepol. Er wird aktiv, wenn du dich sicher fühlst und zur Ruhe kommst:
Dein Herzschlag verlangsamt sich
Deine Atmung wird tiefer
Deine Verdauung normalisiert sich
Du fühlst dich geerdet und präsent
Dieser Zustand – Rest & Digest – ist entscheidend für Heilung, Schlaf, emotionale Balance und Wohlbefinden.
Wie dein Atem dein Nervensystem beeinflusst
Der Atem ist eine der wenigen Körperfunktionen, die sowohl automatisch als auch bewusst gesteuert werden können. Und genau deshalb ist er der Schlüssel.
Wenn du flach und schnell atmest, verstärkst du (unbewusst) die Aktivität deines Sympathikus – dein Körper bleibt im Alarmzustand.Wenn du hingegen langsam, tief und rhythmisch atmest, aktivierst du den Parasympathikus – dein Körper bekommt das Signal: Du bist sicher. Du darfst entspannen.
Mit regelmäßiger Atemarbeit kannst du also lernen, dein Nervensystem bewusst zu regulieren – statt vom Stress überwältigt zu werden.
Atemübung für mehr Ruhe: Box Breathing
Diese Übung wird z. B. von Navy Seals und Leistungssportler:innen genutzt, um in Stresssituationen ruhig und klar zu bleiben. Du kannst sie überall machen – und brauchst nur deine Aufmerksamkeit.
So geht’s:
Einatmen durch die Nase für 4 Sekunden
Atem halten für 4 Sekunden
Ausatmen durch den Mund für 4 Sekunden
Atem halten für 4 Sekunden👉 Das ist eine Runde – wiederhole sie 4–6 Mal
Stell dir beim Üben gern ein Quadrat vor – jede Seite entspricht einem Teil der Übung. Diese visuelle Hilfe kann dir zusätzlich beim Fokussieren helfen.
Langfristig stressfreier – durch regelmäßige Praxis
Breathwork ist kein Quick-Fix, sondern ein Weg zurück zu dir selbst. Je öfter du übst, desto feinfühliger wirst du für die Signale deines Nervensystems – und desto leichter fällt es dir, dich selbst zu regulieren.
Ob in einer geführten Einzelsession oder in der Energie einer Gruppe: Gemeinsam erkunden wir, was dein System gerade braucht – und wie du deinen Atem als verlässlichen Begleiter im Alltag nutzen kannst.
Lust, dein Nervensystem kennenzulernen – durch deinen Atem?
In meinen Sessions zeige ich dir, wie du:
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